Ist jetzt die beste Zeit zum Hauskauf?

Angesichts der aktuellen Niedrigzinslage scheint für einige Verbraucher der Traum von der eigenen Wohnung oder gar eines Hauses recht verlockend. Doch ist dennoch Vorsicht geboten. Denn ein heutzutage abgeschlossener Vertrag für einen Hauskredit hat im Allgemeinen eine Laufzeit von 10 bis 15 Jahren. Nach dieser Frist endet die Zinsbindung, allerdings ist dann das Haus in der Regel noch nicht abbezahlt. Somit muss ein neuer Darlehnsvertrag abgeschlossen werden, dann aber zu dem geltenden Zinssatz des neuen Vertrages. Wie hoch dieser dann ausfallen wird, wissen selbst die erfahrensten Börsenprofis nicht. Selbst wenn sich der eine oder andere die heute monatlichen Raten gerade noch leisten kann, so können die späteren möglicherweise ungleich höheren Zinsen ihm schlaflose Nächte bereiten.

Eigene finanzielle Möglichkeiten genau berechnen

So ist es auch heute unerlässlich, trotz niedrigem Zinssatz, vorab seine finanziellen Möglichkeiten genau zu überdenken. Wie viel Geld stehen als Einnahme zur Verfügung, welche Ausgaben müssen davon getätigt werden und wie viel bleibt zur Darlehenstilgung davon übrig? Besonders die Ausgabenseite sollte selbstkritisch genau betrachtet werden.

Gerade dieser Punkt macht den meisten Schwierigkeiten, da alle monatlichen Kosten, die für die Ernährung, Freizeit, Miete, Heizkosten, Kleidung sowie für mögliche Rücklagen erforderlich sind, berücksichtigt werden müssen. Idealerweise sollte ein Immobilienkauf nicht zu 100 Prozent unter Zuhilfenahme eines Darlehens finanziert sein. Ein vorher angespartes Eigenkapital von 20 bis 30 Prozent ist hier auf jeden Fall sehr hilfreich.

Lange Laufzeit und hohe Tilgung minimieren das finanzielle Risiko

Steht als Ergebnis eine solide Finanzierbarkeit der Immobilie fest, so sollte man sich für eine möglichst lange Zinsbindung entscheiden und über eine gleichfalls möglichst hohe Tilgungsrate nachdenken. Denn erst beides zusammen bietet einen gewissen Schutz gegenüber gestiegene Zinssätze nach Ablauf der Zinsbindung. Außerdem sichert man sich bei einer langen Vertragslaufzeit zusätzlich den vereinbarten und kalkulierbaren alten Zinssatz. So sind die monatlichen Belastungen über eine lange Zeit hinaus planbar. Allerdings gehört man bei einem weiter fallenden Zinssatz dann nicht zu dessen Profiteuren. Bei einer vorher vereinbarten hohen Tilgungsrate, fällt die Restschuld am Ende der Zinsbindung relativ gering aus. In diesem Fall ist ein eventuell höherer Zinssatz bei einem neuen Darlehnsvertrag eher leicht zu verkraften.

Aber als Fazit bleibt: Wer sich bisher kein Haus leisten konnte, der wird es sich auch nicht bei der aktuellen Niedrigzinspolitik leisten können!

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